Poetik-Dozentur
Poetik-Dozentur „kinderleicht & lesejung“ des Hausacher LeseLenzes und der PH Karlsruhe
Michael Stavarič
Poetik-Dozentur „kinderleicht & lesejung“
des Hausacher LeseLenzes und der PH Karlsruhe
Michael Stavarič
© Minitta Kandlbauer
Mag. phil. Michael Stavaric wurde 1972 in Brno (CSSR) geboren, er lebt heute als freier Schriftsteller, Übersetzer, Dozent und Produzent in Wien. Studium der Bohemistik, Publizistik und Kommunikationswissenschaft an der UniverstitätWien. Nach dem Studium im diplomatischen Dienst tätig (für die TschechischeBotschaft Wien), als persönlicher Sekretär und Kulturbeauftragter von insgesamt drei Botschaftern (u.a.dem Dissidenten und Schriftsteller Jiri Grusa). Langjähriger Dozent an
der Sportuniversität Wien (Fachbereich Inline-Skating). Stefan ZweigPoetikdozentur an der Universität Salzburg, Poetikdozentur an der UniversitätKarlsruhe. Literaturseminare an den Universitäten Bamberg, Wien, München, Prag, Ollmütz, Ostrau, Brünn, Braunschweig, Würzburg, New York u.a.
Preise:
2002: International Poetry Competition Award
2003: Literaturpreis der Akademie Graz
2006: Publikumspreis des Literaturfestivals Wortspiele
2007: Österreichischer Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur für Gaggalagu
2007: Buch.Preis der AK-Linz für stillborn
2007 Nominierung für den Ingeborg-Bachmann-Preis (vorgeschlagen von Daniela Strigl)
2008: Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis für Terminifera
2008: Förderungspreis der Stadt Wien
2008: Projektstipendium für Literatur des österreichischen Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur
2008: Arbeitsstipendium der Robert Bosch Stiftung
2009: Stipendium der Max Kade Foundation New York
2009: Österreichischer Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur für BieBu
2009: Hohenemse Literaturpreis, gemeinsam mit Agnieszk Piwowars
2009: Literaturprei Wartholz
2009: Mira-Lobe-Stipendium des österreichischen Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur
2009: Kinderbuchpreis der Stadt Wien für BieBu
2010: IBBY Honour List (BieBu) 2010: Wiener Autorenstipendium
2010: Kinderbuchpreis der Stadt Wien für Die kleine Sensenfrau
2011: Kollektion zum Österreichischen Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur, Die kleine Sensenfrau
2011: Projektstipendium für Literatur des österreichischen Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur
2012: Österreichischer Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur für Hier gibt es Löwen
2012: IBBY Honour List (Die kleine Sensenfrau) 2012: Adelbert-von-Chamisso-Preis
2013: Luchs (Literaturpreis) im April für Gloria nach Adam Riese
2017: German Design Award für Milli Hasenfuß
2018: Stipendium der Stiftung Dr. Hans Müller und Gertrude Müller, Aargauer Literaturhaus Lenzburg
2020: LeseLenz-Preis der Thumm-Stiftung für Junge Literatur 2020 Nominierung für den Österreichischen Buchpreis
2022: Kinderbuchpreis der Stadt Wien für Faszination Krake
2022: Österreichischer Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur für Faszination Krake
2022: EMYS-Sachbuchpreis des Jahres (für Faszination Krake)
2023: 8 and HalFilm Awards – „Il manifesto futuro“ - Best Experimental Film, Best European Videopoetry
2023: Florence Film Awards – „Il manifesto futuro“ – Silver Award
2023: Paris Film Awards – „Il manifesto futuro“ - Gold Award: Experimental
Publikationen:
Flügellos. Gedichte. Edition Va Bene, Klosterneuburg 2000
Europa – eine Litanei. Kookbooks, Idstein 2005
stillborn. Roman. Residenz Verlag, St. Pölten/ Salzburg 2006
Gaggalagu. Kinderbuch. Kookbooks, Idstein 2006
Terminifera. Roman. Residenz Verlag, St. Pölten/ Salzburg 2007
BieBu. Kinderbuch. Residenz Verlag, St. Pölten/ Salzburg 2008
Nkaah – Experimente am lebenden Objekt. Prosaminiaturen. Kookbooks, Idstein 2008
stillborn. Hörbuch gel. von Mona Moore. Residenz Verlag, St. Pölten/ Salzburg 2008
Magma. Roman. Residenz Verlag, St. Pölten/ Salzburg 2008
Böse Spiele. Roman. C.H.Beck, München 2009
Terminifera. Roman. dtv-Taschenbücher, München 2009
Die kleine Sensenfrau. Kinderbuch. Luftschacht, Wien 2010
stillborn. Roman. dtv-Taschenbücher, München 2010
Déjà-vu mit Pocahontas. Raritan River. Czernin Verlag, Wien 2010
Hier gibt es Löwen. Kinderbuch. Residenz Verlag, St. Pölten/ Salzburg 2011
Brenntage. Roman. C.H.Beck, München 2011
Böse Spiele. Roman. dtv-Taschenbücher, München 2011
Nadelstreif & Tintenzisch. Ein Bestiarium. Haymon, Innsbruck 2011
Gloria nach Adam Riese. Kinderbuch. Luftschacht, Wien 2012
Königreich der Schatten. Roman. C.H.Beck, München.
Mathilda will zu den Sternen. Kinderbuch. NordSüdVerlag, Zürich 2015
Milli Hasenfuß. Kinderbuch. Kunstanstifter Verlag, Mannheim 2016
Der Autor als Sprachwanderer. Essay. Sonderzahl, Wien 2016
Als der Elsternkönig sein Weiß verlor. Kinderbuch. Kunstanstifter Verlag, Mannheim 2017
in an schwoazzn kittl gwicklt. Gedichte. Czernin Verlag. Wien 2017
Gotland. Roman. Luchterhand – Randomhouse, München 2017
Der Bär mit dem roten Kopf. Kinderbuch. Aracari, Zürich 2017
Gotland. Roman. btb-Taschenbuch, München 2018
Die Menschenscheuche. Kinderbuch. Kunstanstifter Verlag, Mannheim 2019
Fremdes Licht. Roman. Luchterhand, München 2020
Balthasar Blutberg. Kinderbuch. Luftschacht, Wien 2020
zu brechen bleibt die See. Gedichte. Czernin Verlag, Wien 2020
Faszination Krake. Leykam-Verlag, Wien 2021
Rest in Poetry Wien (Part I). Kurzfilm gem. mit Tina Feyrer, Wien 2021
Rest in Poetry Gotha (Part II). Kurzfilm, gem. mit Tina Feyrer, Gotha 2022
Piepmatz macht Wald aus Euch. Kinderbuch. Leykam-Verlag, Wien 2022
Manifesto futuro. Experimentalfilm, gem. mit Tina Feyrer, Triest 2023
Phantom. Roman, Luchterhand, München, 2023
Die Suche nach dem Ende der Dunkelheit. Gedichte. Limbus, Innsbruck, 2023
Faszination Qualle. Leykam, Wien, 2023
Tierisch wilde Weihnachten. Leykam, Wien, 2023
Rest in Poetry Zürich (Part III). Kurzfilm, gem. mit Tina Feyrer, Zürich 2023
Finn-Ole Heinrich
Poetik-Dozentur „kinderleicht & lesejung“
des Hausacher LeseLenzes und der PH Karlsruhe
Finn-Ole Heinrich
© Denise Henning
geboren 1982, wuchs in Cuxhaven auf. Bevor er in Hannover Filmregie studierte, absolvierte er seinen Zivildienst in Hamburg und las in dieser Zeit einem Mann neun Monate lang Tag für Tag die Zeitung vor. Als Autor debütierte Heinrich im Alter von 23 Jahren mit dem Erzählband die taschen voll wasser(2005). In neun Kurzgeschichten beobachtet er vor allem Twentysomethings und seziert deren Verhältnis zu den großen, oft ernsten Themen des Lebens: Freundschaft, Liebe und Sexualität, Sinnsuche und Tod. Dabei entwirft der Autor verschiedene komplexe Charaktere, deren Lebenswelten und Verhalten er so präzise wie sensibel beobachtet und unaufdringlich, aber doch dicht beschreibt. Seine Geschichten findet Heinrich in fragmentarischen Momentaufnahmen des Alltäglich-Unscheinbaren, was der Dramaturgie seiner Erzählungen nie einen Abbruch tut. Der Coming-of-Age-Roman Räuberhände (2007), Heinrichs Romandebüt und inzwischen Abiturprüfungsthema in Hamburg, ist die Geschichte einer Jugendfreundschaft und wie bereits Heinrichs Erzählband ein einfühlsames Psychogramm, genau beobachtet und stilsicher geschrieben. Auch in seinem zweiten Erzählband, Gestern war auch schon ein Tag (2009), seziert der Autor seine Figuren mit bemerkenswerter Präzision. Heinrich beschreibt Ausschnitte aus dem Leben seiner meist nicht mehr ganz jungen Charaktere. Mit leiser Melancholie und hoher Sensibilität – ohne dabei kitschig zu sein – zeichnet er das Bild einer Generation und ihrer Probleme.
Frerk, du Zwerg! (2011) ist Heinrichs erster Kinderroman und erzählt davon, wie Frerk ein eigenartiges Ei findet, das sein Leben von einem Tag auf den anderen auf den Kopf stellt. Von der isländisch-norwegischen Illustratorin Rán Flygenring liebevoll bebildert, ist es ein engagiertes Plädoyer für das Anderssein, geschrieben mit viel Sprachwitz und einem Gespür für skurrile Details. 2012 feierte Frerk, du Zwerg! als Musiktheater im Rahmen des ilb seine Uraufführung in Berlin. In seiner Trilogie Die erstaunlichen Abenteuer der Maulina Schmitt (2013–2014) für Kinder erzählt er die traurige Geschichte eines Verlusts und der daraus resultierenden Veränderungen für die zehnjährige Hauptfigur Paulina. Wieder hat Heinrich ein Buch geschrieben, das durch einen facettenreichen zentralen Charakter besticht, zu Herzen geht und ebenso literarisch wie durchgedreht ist. Finn-Ole Heinrich ist ein Glücksfall für die deutschsprachige Kinderliteratur.
Heinrich wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Kranichsteiner Literaturförderpreis (2008), dem Deutschen Jugendliteraturpreis (2012), dem Deutsch-Französischen Jugendliteraturpreis (2014), dem LUCHS von der ZEIT und Radio Bremen und dem LeseLenz-Preis der Thumm-Stiftung für Junge Literatur (2017). Für seine Arbeit als Drehbuchautor wurde er 2018 mit dem Thomas-Strittmatter-Preis ausgezeichnet. Er lebt als freier Autor in Hamburg und Südfrankreich.
Hausach, 29. Mai 2022
Jury: Ulrike Wörner, Robert Renk, José F.A. Oliver
www.leselenz.eu
Begründung der Jury für
Stefanie Höfler
Poetik-Dozentur „kinderleicht & lesejung“
des Hausacher LeseLenzes und der PH Karlsruhe
Zwei Faktoren zeichnen die Bücher der Kinder- und Jugendbuchautorin Stefanie Höfler besonders aus: die Sensibilität für das jeweilige Thema – das von Dicksein, Gewalterfahrung bis zum Umgang mit dem Tod reicht und der richtige Ton, der zugleich auch stets ein poetischer ist. Schon mit ihrem Debütroman „Mein Sommer mit Mucks“ landete sie auf der Auswahlliste zum Deutschen Jugendliteraturpreis und dieser Qualität ist die Autorin mit jedem ihrer Bücher treu geblieben. Dass sie sich dabei auf Augenhöhe mit ihrem jungen und jugendlichen Zielpublikum befindet und gleichzeitig auch erwachsene Leser*innenherzen höherschlagen lässt, ist ein Teil ihres Erfolgsrezepts. Der andere Teil ist den wunderbaren und gelungenen Charakteren und der gekonnten Dramaturgie ihrer Bücher geschuldet: Stefanie Höfler schafft es immer auf den Punkt zu kommen, thematisch, sprachlich und inhaltlich.
Stefanie Höfler
© Christina Neidenbach
geboren 1978 in Leonberg bei Stuttgart, studierte Germanistik, Anglistik und Skandinavistik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg sowie der University of Dundee in Schottland und war anschließend als Lehrerin und Theaterpädagogin tätig. 2015 debütierte sie mit dem Jugendroman Mein Sommer mit Mucks, für den sie mit dem Nachwuchspreis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur ausgezeichnet wurde und der 2016 in der Kategorie Kinderbuch für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert war. Die Autorin unterrichtet Ethik, Deutsch, Englisch und Theater an einem Gymnasium und lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Ort bei Freudenstadt im Schwarzwald.
Jüngste Publikation:
Der große schwarze Vogel. Beltz & Gelberg. Weinheim, 2018
Helsin Apelsin und der Spinner. Beltz & Gelberg. Weinheim, 2020
Waldtage! Illustrationen: Claudia Weikert. Beltz & Gelberg. Weinheim, 2020
https://de.wikipedia.org/wiki/Stefanie_H%C3%B6fler
Poetik-Dozentur für Kinder- und Jugendliteratur
Beate Laudenberg, Ulrike Wörner und José F. A. Oliver (Hg.)
Poetik-Dozentur für Kinder- und Jugendliteratur des Hausacher LeseLenzes und der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe
Vorlesungen 2014 – 2019
von
Nils Mohl, Thorsten Nesch, Kathrin Schrocke, Franco Supino und Julia Willmann
So sehr sich die hier versammelten Autoren und Autorinnen in Alter, Herkunft und Schreibstil unterscheiden, so einig sind sie sich darin, dass sie nicht nur für junge Menschen schreiben. Als Stipendiaten und Stipendiatinnen des Hausacher LeseLenzes waren sie erstmalig aufgerufen, ihre Auffassung von Literatur und vom Schreiben darzulegen und ihre Erfahrungen Studierenden und Lehrenden sowie einer interessierten Öffentlichkeit vorzutragen. Entstanden sind überaus aufschlussreiche und sehr unterhaltsame Vorlesungen.
Kinder- und Jugendliteratur (KJL) ist weder einfach Literatur für Kinder und Jugendliche noch über Kinder und Jugendliche, sondern eine Literatur, die sich der Welt aus der Perspektive von Kindern und Jugendlichen nähert und als mehrfach adressierte Literatur auch erwachsene Leserinnen und Leser in ihren Bann zieht. Sie ist in erster Linie schlicht Literatur, genauer poetische Literatur und sollte gerade auch im Unterricht nicht auf ihre pädagogische Funktion reduziert, sondern poetisch gelesen werden. KJL pflegt traditionelle und entwickelt neue Formen und reagiert damit auf das veränderte Rezeptionsverhalten von Jugendlichen und Kindern. Sie reflektiert und prägt Kindheitsbilder, reflektiert und gestaltet Adoleszenz, reflektiert und reformiert Generationsrollen. KJL bildet Kindheit und Jugend nicht einfach ab, sondern öffnet den Blick für eine Zukunft, die die gegenwärtige Erwachsenenwelt durchaus kritisch beleuchtet und Räume schafft, die es noch zu besetzen gilt. (Prof. Heidi Rösch)