Hausacher Stadtschreiber*innen 2022/23
Amanda-Neumayer-Stipendium
Gisela-Scherer-Stipendium
Stipendium für Lyrik/Prosa
Poetik-Dozentur
Isabella Feimer,
Noemi Schneider und
Tim Holland
kommen nach Hausach
Poetik-Dozentur „kinderleicht & lesejung“
des Hauscher LeseLenzes und der PH Karlsruhe:
Finn-Ole Heinrich
Anlässlich der 750-Jahr-Feier Hausachs hatten der Hausacher LeseLenz und die Stadt Hausach in Kooperation mit der Neumayer-Stiftung 2009 erstmals zwei Arbeits- und Aufenthaltsstipendien im Molerhiisle in Hausach ausgeschrieben. Zum einen in der Sparte Prosa oder Lyrik; zum anderen, um den Bereich der Literatur für Kinder und Jugendliche zu fördern, das der Stifterin Amanda Neumayer gewidmete Amanda-Neumayer-Stipendium. Schon 2012 war ein Stipendium in Gisela-Scherer-Stipendium umbenannt worden.
Die Hausacher Stadtschreiber*innen für das Jahr 2022/23 sind gewählt. Eine dreiköpfige Jury stimmte bei über 50 Bewerbungen aus Belgien, Deutschland, Österreich und der Schweiz für Tim Holland (Berlin) in der Sparte Lyrik / Prosa. Das Amanda-Neumayer-Stipendium für Junge Literatur erhält Noemi Schneider (Weiler / Allgäu). Das Gisela-Scherer-Stipendium wurde der österreichischen Autorin Isabella Feimer (Wien) zugesprochen.
Isabella Feimer tritt ihr Stipendium im Oktober 2022 an. Noemi Schneider wird im Januar 2023 nach Hausach kommen. Das Stipendium für Lyrik/Prosa ist für den Zeitraum ab April 2023 vorgesehen. Dann wird Tim Holland in Hausach sein.
Begründung der Jury für
Noemi Schneider
Amanda-Neumayer-Stipendium
Noemi Schneider heißt die neue Stipendiatin für das Amanda-Neumayer-Stipendium des Hausacher LeseLenzes. Die Jury hat sie ausgewählt, eben weil sie keine klassische Kinder- und Jugendbuchautorin ist (obwohl ihr erstes Kinderbuch im August erscheint), sondern weil sie mit ihren Texten so genannte All-Age-Literatur erschafft, die sowohl auf Schulportal-Servern zu finden ist (inclusive den Unterrichtsmaterialien), aber auch allen anderen Leser*innen viel Freude bereitet. Ihr fulminanter Debütroman Das wissen wir schon greift brisante Themen der Zeit pointiert und gewitzt auf. Der Generationenkonflikt, der Tod und das pralle Leben finden zwischen klugen Dialogen und dem Handlungsverlauf ihren Platz. Junge Literatur at it‘s best.

Noemi Schneider
1982 in München geboren, studierte Publizistik und Regie an der HFF München. Sie mag Nashörner und philosophische Gedankenspiele, schreibt Romane, Sachbücher und Drehbücher. Sie arbeitet als freie Kulturjournalistin für Film, Funk und Print. Ihre Kurzgeschichten und Essays wurden mehrfach ausgezeichnet. 2017 war sie für den Ingeborg Bachmann Preis nominiert. Im August 2022 wird ihr erstes Bilderbuch Der Junge, der Ball und die Mauer – mit Illustrationen von Katrin Stangl im C. Hanser Verlag veröffentlicht, im Frühjahr 2023 folgt das zweite Bilderbuch Ludwig und das Nashorn – mit Illustrationen von Golden Cosmos im Schweizer Verlag NordSüd.
Jüngste Publikation:
Das wissen wir schon, Roman, Hanser Berlin, Berlin 2017
Begründung der Jury für
Isabella Feimer
Gisela-Scherer-Stipendium
Isabella Feimer schreibt Romane und Gedichte. Sie erzählt vom Reisen und verdichtet sie. Dadurch schickt sie auch uns mit ihren Texten immer wieder auf Reisen. Feimer ist in jeder Hinsicht eine Finderin. Ob in ihrem Roman Stella Maris, ihrem Gedichtband Tiefschwarz zu unsichtbar oder in gemeinsamen Buchprojekten mit ihrem Lebensgefährten, dem Fotografen Manfred Poor. Sie findet die spannenden Orte, sie findet die entsprechenden Künstlerkolleg*innen und sie findet interessante Figuren aus Literatur und Bildender Kunst. Feimers Texte sind heutige Entwürfe nach morgen!

Isabella Feimer
wurde 1976 in Niederösterreich geboren und lebt als freie Regisseurin und Schriftstellerin in Wien. Sie schreibt Romane, Kurzprosa, Lyrik und Essays. 2012 war sie bei den 36. Tagen der deutschsprachigen Literatur für den Ingeborg-Bachmann-Preis nominiert. Es folgten zahlreiche Preise und Stipendien, darunter das Hans-Weigel-Stipendium des Landes Niederösterreich. Von sich reden machte sie auch mit der Erzählung Cadavre exquis und den Reisegedichten American apocalypse (beide gemeinsam mit Manfred Poor).
Jüngste Publikationen:
Langeweile, Essay, Kremayr & Scheriau, Wien 2022
Begründung der Jury für
Tim Holland
Stipendium für Lyrik/Prosa
Tim Holland ist ein filigraner Textbildner. Und das vom Feinsten. Er schafft Identität, indem er sie in Frage stellt. Literarische Kreationen als Ausfransungen oder scharfe Schnitte in Sprachaufnahmen, die Maß nehmen. Nicht ohne Humor. Holland durchmisst Räume, wenn er die Wortdauer seiner Recherchen und deren Wahrnehmungspläne ausspannt. Er lässt sich dabei Zeit. Texte wollen weitergestaltet werden. Sein Debüt über den Wald – vom wuchern – ist ein kartographisches Verserlebnis. Aus dem Wald in den Wald, Worte lichtend, Sätze, Fragmente. Skizzierte Menschenlandschaften ins Künftige. Holland sammelt, bevor er schreibt: was gesagt wird, was zu sagen wäre. Ein Sammler als Lesender, Übersetzender; als Lektor, Veranstalter, Moderator, Herausgeber. Alles fließt in die Wortarbeit und fordert die Lesenden als Betrachter*innen. Literarische Interaktion kann kaum überzeugender sein.

Tim Holland
1987 in Tübingen geboren, studierte nach einer Ausbildung zum Buchhändler am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Im Frühjahr 2016 erschien sein Debüt vom wuchern im Gutleut Verlag, das vom Literaturhaus Berlin als einer der „Gedichtbände des Jahres 2016“ gewürdigt wurde. Im Sommer 2022 erscheint wir zaudern, wir brennen, Tim Hollands zweiter Gedichtband, bei Matthes & Seitz, Berlin. Seit 2017 leitet er gemeinsam mit Tristan Marquardt und Hannes Munzinger den hochroth Verlag München. Er lebt in Berlin.
Jüngste Publikation:
vom wuchern, Gutleut Verlag, Frankfurt a.M. 2016.
Begründung der Jury für
Finn-Ole Heinrich
Poetik-Dozentur „kinderleicht & lesejung“
des Hausacher LeseLenzes und der PH Karlsruhe
Finn-Ole Heinrich, geboren 1982, wuchs in Cuxhaven auf. Bevor er in Hannover Filmregie studierte, absolvierte er seinen Zivildienst in Hamburg und las in dieser Zeit einem Mann neun Monate lang Tag für Tag die Zeitung vor.

Finn-Ole Heinrich
geboren 1982, wuchs in Cuxhaven auf. Bevor er in Hannover Filmregie studierte, absolvierte er seinen Zivildienst in Hamburg und las in dieser Zeit einem Mann neun Monate lang Tag für Tag die Zeitung vor.
Als Autor debütierte Heinrich im Alter von 23 Jahren mit dem Erzählband die taschen voll wasser (2005). In neun Kurzgeschichten beobachtet er vor allem Twentysomethings und seziert deren Verhältnis zu den großen, oft ernsten Themen des Lebens: Freundschaft, Liebe und Sexualität, Sinnsuche und Tod. Dabei entwirft der Autor verschiedene komplexe Charaktere, deren Lebenswelten und Verhalten er so präzise wie sensibel beobachtet und unaufdringlich, aber doch dicht beschreibt. Seine Geschichten findet Heinrich in fragmentarischen Momentaufnahmen des Alltäglich-Unscheinbaren, was der Dramaturgie seiner Erzählungen nie einen Abbruch tut. Der Coming-of-Age-Roman Räuberhände (2007), Heinrichs Romandebüt und inzwischen Abiturprüfungsthema in Hamburg, ist die Geschichte einer Jugendfreundschaft und wie bereits Heinrichs Erzählband ein einfühlsames Psychogramm, genau beobachtet und stilsicher geschrieben. Auch in seinem zweiten Erzählband, Gestern war auch schon ein Tag (2009), seziert der Autor seine Figuren mit bemerkenswerter Präzision. Heinrich beschreibt Ausschnitte aus dem Leben seiner meist nicht mehr ganz jungen Charaktere. Mit leiser Melancholie und hoher Sensibilität – ohne dabei kitschig zu sein – zeichnet er das Bild einer Generation und ihrer Probleme.
Frerk, du Zwerg! (2011) ist Heinrichs erster Kinderroman und erzählt davon, wie Frerk ein eigenartiges Ei findet, das sein Leben von einem Tag auf den anderen auf den Kopf stellt. Von der isländisch-norwegischen Illustratorin Rán Flygenring liebevoll bebildert, ist es ein engagiertes Plädoyer für das Anderssein, geschrieben mit viel Sprachwitz und einem Gespür für skurrile Details. 2012 feierte Frerk, du Zwerg! als Musiktheater im Rahmen des ilb seine Uraufführung in Berlin. In seiner Trilogie Die erstaunlichen Abenteuer der Maulina Schmitt (2013–2014) für Kinder erzählt er die traurige Geschichte eines Verlusts und der daraus resultierenden Veränderungen für die zehnjährige Hauptfigur Paulina. Wieder hat Heinrich ein Buch geschrieben, das durch einen facettenreichen zentralen Charakter besticht, zu Herzen geht und ebenso literarisch wie durchgedreht ist. Finn-Ole Heinrich ist ein Glücksfall für die deutschsprachige Kinderliteratur.
Heinrich wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Kranichsteiner Literaturförderpreis (2008), dem Deutschen Jugendliteraturpreis (2012), dem Deutsch-Französischen Jugendliteraturpreis (2014), dem LUCHS von der ZEIT und Radio Bremen und dem LeseLenz-Preis der Thumm-Stiftung für Junge Literatur (2017). Für seine Arbeit als Drehbuchautor wurde er 2018 mit dem Thomas-Strittmatter-Preis ausgezeichnet. Er lebt als freier Autor in Hamburg und Südfrankreich.
Hausach,29. Mai 2022
Jury: Ulrike Wörner, Robert Renk, José F.A. Oliver
www.leselenz.eu
Hausacher Stadtschreiber*innen 2021/22
Amanda-Neumayer-Stipendium,
Gisela-Scherer-Stipendium und
Vergabe der Poetik-Dozentur
an der PH Karlsruhe
Martin Fritz,
Christian Handel und
Kinga Tóth
kommen nach Hausach
Poetik-Dozentur „kinderleicht & lesejung“
des Hauscher LeseLenzes und der PH Karlsruhe:
Stefanie Höfler
Anlässlich der 750-Jahr-Feier Hausachs hatten der Hausacher LeseLenz und die Stadt Hausach in Kooperation mit der Neumayer-Stiftung 2009 erstmals zwei Arbeits- und Aufenthaltsstipendien im Molerhiisle in Hausach ausgeschrieben. Zum einen in der Sparte Prosa oder Lyrik, zum anderen, um den Bereich der Literatur für Kinder und Jugendliche zu fördern, das später nach Amanda Neumayer benannt wurde, das Amanda-Neumayer-Stipendium. 2012 kam das Gisela-Scherer-Stipendium hinzu.
2014 wurde die Poetik-Dozentur „kinderleicht & lesejung“ des Hausacher Leselenzes und der PH Karlsruhe an der dortigen Hochschule ins Leben gerufen.
Die Hausacher Stadtschreiber*innen für das Jahr 2021/22 sind gewählt. Eine dreiköpfige Jury stimmte bei 85 Bewerbungen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Ungarn und Tschechien für Martin Fritz (Innsbruck) in der Sparte Prosa/Lyrik.
Das Amanda-Neumayer-Stipendium erhält Christian Handel (Berlin) in der Kategorie Kinder- und Jugendbuch.
Das Gisela-Scherer-Stipendium erhält die aus Ungarn stammende Dichterin Kinga Tóth (Debrecen/Ungarn).
Martin Fritz tritt sein Stipendium im Sommer 2021 an. Christian Handel wird als Amanda-Neumayer-Stipendiat im Oktober dieses Jahres nach Hausach kommen. Das Gisela-Scherer-Stipendium ist für den Zeitraum 1. Februar – 30. April 2022 vorgesehen. Dann wird Kinga Tóth in Hausach sein.
Die Poetik-Dozentur „kinderleicht & lesejung“ des Hausacher LeseLenzes und der PH Karlsruhe an der dortigen Hochschule wird Stefanie Höfler im November 2021 und Januar 2022 ausführen.
Begründung der Jury für
Martin Fritz
Martin Fritz ist ein Poetry-Slammer der allerersten (deutschsprachigen) Stunde. Er hat nicht nur einige Preise gewonnen, sondern die Szene in Österreich maßgeblich mit aufgebaut. Mit seinem neuesten Buch „Vorbereitung der Tiere“ (Innsbruck 2021) schafft der Autor, Performer und Literaturwissenschaftler des Jahrgangs 1982 erneut die Verbindung zwischen Wissenschaft und Spaß, zwischen Trash à la Gilmore Girls oder Klinik unter Palmen und Philosophie á la Wittgenstein oder Derrida. Oder wie der österreichische Autor Markus Köhle es ausdrückt: „Der Autor präsentiert uns stets beide Seiten seiner Medaille: den Meta-Martin und den Witz-Fritz.“

Martin Fritz
wurde 1982 in Rum bei Innsbruck geboren, wo er Vergleichende Literaturwissenschaft und Deutsche Philologie studierte. Seine Dissertation schloss er 2017 ab. Er ist Mitglied der 1. Innsbrucker Lesebühne Text ohne Reiter und FHK5K; neben zahlreichen anderen Preisen und Stipendien erhielt er zuletzt das Hilde-Zach-Förderstipendium Literatur 2017 sowie den Literaturpreis der Universität Innsbruck 2018.
Jüngste Publikation:
Vorbereitung der Tiere. Edition Laurin. Innsbruck, 2020
www.uibk.ac.at/vergl-litwiss/personen/martin_fritz/
Begründung der Jury für
Christian Handel
Amanda-Neumayer-Stipendium
Christian Handel schafft es in seinen Jugendbüchern, spannende Hybride zu erschaffen: eine Mischung aus Coming-of-Age, Queerness und Fantasy bzw. Near-Future-Literatur. Seine Schauplätze sind fremde, phantastische und zukünftige Welten, seine Protagonist*innen Klone, märchenhafte oder an Märchen angelehnte Figuren oder queere Königskinder. Dieser Mix, der vielleicht kompliziert klingt, ist tatsächlich aber rasend spannend und auf der Höhe der Zeit. Hier werden Figuren mit all ihren Facetten geschildert, mit den mutigen und starken genauso wie mit den schwachen und zweifelnden. Und genau das macht den Reiz seiner Romane und Geschichten für Jugendliche aus, die so viel mehr sind als bloße Pageturner und in denen queere Menschen die Hauptfiguren sind und nicht nur in blassen oder schlimmstenfalls skurrilen Nebenrollen auftreten.

Christian Handel
wurde 1978 in der Schneewittchen-Stadt Lohr am Main geboren, die im sagenumwobenen Spessart liegt. Inzwischen lebt er allerdings in Berlin und ist selbst davon überrascht, wie sehr er sich als Landpflanze im Großstadtdschungel wohl fühlt. Die von ihm herausgegebene Anthologie Hinter Dornenhecken und Zauberspiegeln (Drachenmond Verlag) wurde 2017 sowohl mit dem Deutschen Phantastik Preis als auch mit Skoutz Award ausgezeichnet. 2020 erschien Rowan und Ash – Ein Labyrinth aus Schatten und Magie, eines der ersten Fantasy-Jugendbücher in einem deutschen Publikumsverlag, in dem zwei schwule Prinzen im Mittelpunkt stehen. Der Roman ist für den SERAPH 2021 nominiert.
Jüngste Publikationen:
Rowan und Ash – Ein Labyrinth aus Schatten und Magie. Uberreuter. Berlin, 2020
Begründung der Jury für
Kinga Tóth
Gisela-Scherer-Stipendium
baut Gedichte wie Städte wachsen. Ihre Pläne, Entwürfe und Umsetzungen sind Installationen, die Perspektiven öffnen in die verborgenen Winkel unseres Alltags und unserer Gesellschaften. Klang-Skizzen, die W:orte werden. Der Klang wird zum Bild wird zum Wort wird zum Bild wird zur Performance. Unverhoffte Alltagsräume erkundend und deren Wege verdichtend. Eine Sängerin unter den Dichter*innen und eine alle Sparten aufnehmende Wortkünstlerin, die mit den Augen hört und mit den Ohren sehen macht. Eine Sprache, die immer auch Lieder wird und visuelle Poesie.

Kinga Tóth
1983 in Ungarn geboren, ist Literatur- und Sprachwissenschaftlerin und (Klang-)Poet-Illustratorin, Kulturmanagerin, Performerin und Übersetzerin. Sie schreibt auf ungarisch, deutsch und englisch. Ihre Texte inszeniert sie in Performances und Installationen. Tóth arbeitet als „Kommunikationsspezialistin“ (Journalistin) und ist Lektorin für Kunstmagazine. Darüber hinaus ist sie Songwriterin und Frontfrau des Tóth Kína Hegyfalu-Projekts sowie Vorstandsmitglied des József-Attila-Kreises für junge Schriftsteller*innen und aktives Mitglied bei zahlreichen Projekten und Verbänden.
Jüngste Publikation:
Maislieder. Edition Thanhäuser. Ottensheim/Donau, 2019
Mondgesichter. Matthes & Seitz. Berlin, 2021
Begründung der Jury für
Stefanie Höfler
Poetik-Dozentur „kinderleicht & lesejung“
des Hausacher LeseLenzes und der PH Karlsruhe
Zwei Faktoren zeichnen die Bücher der Kinder- und Jugendbuchautorin Stefanie Höfler besonders aus: die Sensibilität für das jeweilige Thema – das von Dicksein, Gewalterfahrung bis zum Umgang mit dem Tod reicht und der richtige Ton, der zugleich auch stets ein poetischer ist. Schon mit ihrem Debütroman „Mein Sommer mit Mucks“ landete sie auf der Auswahlliste zum Deutschen Jugendliteraturpreis und dieser Qualität ist die Autorin mit jedem ihrer Bücher treu geblieben. Dass sie sich dabei auf Augenhöhe mit ihrem jungen und jugendlichen Zielpublikum befindet und gleichzeitig auch erwachsene Leser*innenherzen höherschlagen lässt, ist ein Teil ihres Erfolgsrezepts. Der andere Teil ist den wunderbaren und gelungenen Charakteren und der gekonnten Dramaturgie ihrer Bücher geschuldet: Stefanie Höfler schafft es immer auf den Punkt zu kommen, thematisch, sprachlich und inhaltlich.

Stefanie Höfler
geboren 1978 in Leonberg bei Stuttgart, studierte Germanistik, Anglistik und Skandinavistik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg sowie der University of Dundee in Schottland und war anschließend als Lehrerin und Theaterpädagogin tätig. 2015 debütierte sie mit dem Jugendroman Mein Sommer mit Mucks, für den sie mit dem Nachwuchspreis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur ausgezeichnet wurde und der 2016 in der Kategorie Kinderbuch für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert war. Die Autorin unterrichtet Ethik, Deutsch, Englisch und Theater an einem Gymnasium und lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Ort bei Freudenstadt im Schwarzwald.
Jüngste Publikation:
Der große schwarze Vogel. Beltz & Gelberg. Weinheim, 2018
Helsin Apelsin und der Spinner. Beltz & Gelberg. Weinheim, 2020
Waldtage! Illustrationen: Claudia Weikert. Beltz & Gelberg. Weinheim, 2020
https://de.wikipedia.org/wiki/Stefanie_H%C3%B6fler
Hausach, 17. Juni 2021
Jury: Ulrike Wörner, Robert Renk, José F.A. Oliver
www.leselenz.eu