LeseLenz-Stipendien
Ibrahima Ndiaye
Simone Scharbert und
Markus Köhle
Poetik-Dozentur „kinderleicht & lesejung“
des Hauscher LeseLenzes und der PH Karlsruhe:
Michael Stavarič
Begründung der Jury für
Ibrahima Ndiaye bekannt als Ibou
Amanda-Neumayer-Stipendium
Das Geschichtenerzählen ist eine Kunst, die seit Urzeiten existiert – lange noch bevor es Bücher gab. Ibrahima Ndiaye, bekannt als Ibou, gelingt es auf ganz wunderbare Weise mit seinen berührenden und lustigen Geschichten, mit Musik, Tanz und Gesang, eine emotionale Beziehung zwischen seinem Publikum aller Altersstufen und dem Erzählten herzustellen. Inhaltlich spannt er dabei den Bogen vom Senegal nach Europa, von Tierischem zu allzu Menschlichem. Das kulturelle Erbe des Geschichtenerzählens schlägt nicht nur eine Brücke zwischen den Kontinenten Afrika und Europa, sondern verbindet auch die Zuhörerschaft mit einer uralten Tradition: Es war einmal… oder wie Geschichten im Senegal beginnen: Und krik und krak …“
© IBO
Ibrahima Ndiaye (IBO)
Die Leidenschaft für die deutsche Sprache führt Ibo 1987 nach Deutschland, in Goethes Geburtsland, wo er seine Germanistik-Studien direkt an der Quelle fortsetzen will. Er landet ausgerechnet im Saarland. Spätestens am Hauptbahnhof in Saarbrücken kommt er zu der Erkenntnis, dass die deutsche Sprache in Deutschland auch eine Fremdsprache sein kann ...
Ibrahima Ndiaye, genannt IBO, versteht es einzigartig, sein Publikum mit einer Mischung aus traditioneller Erzählkunst, Witz, Pantomime, Musik, Tanz und Gesang zu begeistern.
Er erhielt mehrere Preise in Deutschland, Frankreich und dem Senegal. Zuletzt wurde er von dem senegalesischen Ex- Abdu Diouf ausgezeichnet und geehrt.
Seine Lesungen sind stark geprägt von der afrikanischen Tradition des Geschichtenerzählens. Sie haben den Charakter einer szenischen Lesung, in die sowohl schauspielerische, tänzerische als auch musikalische Elemente einfließen.
Im Vordergrund steht dabei die Einbeziehung der Zuhörer*innen ins Handlungsgeschehen, die so unmittelbar den Sinn der lustigen und lehrreichen Geschichten begreifen.
Auszeichnungen
u.a. Friedrich-Bödecker-Preis 2020, Adler Award der International Youth Foundation als bester Autor der schwarzen Diaspora zwischen Afrika und Europa
Jüngste Publikationen
IBO im Internet:
Begründung der Jury für
Simone Scharbert
Gisela-Scherer-Stipendium
„Simone Scharberts Gedichte sind Handreichungen, Miniaturen des poetischen Verdichtens, in denen der rhythmische Ausdruck stets schöpferisch zugegen ist. Sprache, die körperlich wird und damit neue Dimensionen der Wahrnehmung offenbart. Texte wie Partituren des gesprochenen Wortes in die filigran entworfene Komposition, die aus den Texten ein Lesegenuss ins Hören schafft. Wenn Harmonie einen weiteren Namen hat, dann lautet dieser Simone Scharbert.“
© Privatarchiv
Simone Scharbert
ist 1974 in Aichach geboren, hat Politikwissenschaft, Philosophie & Literatur in München, Augsburg und Wien studiert, anschließend in Politikwissenschaft promoviert; lebt und arbeitet als freie Autorin und Dozentin in Erftstadt. Lehrbeauftragte am Institut für Deutsche Sprache der Universität Köln und der TH Köln, seit Mai 2022 verantwortet sie u.a. die Kulturelle Bildung der VHS Erftstadt.
Zuletzt Rosa in Grau (Voland & Quist, 2022) und Wie es auch ist. Fund- & Flutstücke (Literaturbüro NRW, 2022); ausgezeichnet u.a. mit einem Jahresstipendium der Kunststiftung NRW, Lyrikpreis Feldkirch (2. Platz) für ALICE SCHREIBEN und Anerkennungspreis PEN Deutschland/Akademie für gesprochenes Wort für Vom Rand aus.
Begründung der Jury für
Markus Köhle
Stipendium für Lyrik/Prosa
„Markus Köhle ist Sprachinstallateur, Literaturzeitschriftenaktivist und Poetry Slam Papa Österreichs. Er schreibt für Kinder, für Erwachsene und für die Slambühne. Er schreibt um gehört zu werden. Zu seinem erfolgreichen aktuellen Roman „Das Dorf ist wie das Internet, es vergißt nicht“ (Sonderzahlverlag 2023) schreibt die Presse: Wenn es so etwas wie ein heimisches Pendant zur Great American Novel gibt, eines mit Augenzwinkern und Selbstironie, nämlich den zwiespältigen Österreich-Roman, dann hat Markus Köhle sich dieses Prädikat für sein beißend vergnügliches Buch redlich verdient. (Erwin Uhrmann, Die Presse)
© Claudia Rohrauer
Markus Köhle
sarkus Köhle tudierte in Innsbruck und Rom Germanistik und Romanistik, unterrichtete in Tunis Deutsch als Fremdsprache und war 2004-2006 Forschungsprojektassistent an der Universität Innsbruck. Seit 2001 ist er literarisch, literaturkritisch, literaturwissenschaftlich und auch als Literaturveranstalter aktiv, seit 2004 lebt und arbeitet er in Wien. 2018 wurde er mit dem Otto Grünmandl Literaturpreis des Landes Tirol ausgezeichnet.
Seit 2002 veranstaltet er in Innsbruck den dienstältesten Poetry Slam Österreichs
Seit 2003 kuratiert er mit Robert Renk das Innsbrucker Prosa Festival
Seit 2007 ist er freier Autor und Mitarbeiter der Literaturzeitschrift DUM, seit 2010 ist er DUM- Redaktionsmitglied
Begründung der Jury für
Michael Stavarič
Poetik-Dozentur „kinderleicht & lesejung“
des Hausacher LeseLenzes und der PH Karlsruhe
© Minitta Kandlbauer
Michael Stavarič
Mag. phil. Michael Stavarič wurde 1972 in Brno (CSSR) geboren, er lebt heute als freier Schriftsteller, Übersetzer, Dozent und Produzent in Wien. Studium der Bohemistik, Publizistik und Kommunikationswissenschaft an der Universtität Wien. Nach dem Studium im diplomatischen Dienst tätig (für die Tschechische Botschaft Wien), als persönlicher Sekretär und Kulturbeauftragter von insgesamt drei Botschaftern (u.a. dem Dissidenten und Schriftsteller Jiri Grusa). Langjähriger Dozent an der Sportuniversität Wien (Fachbereich Inline-Skating). Stefan Zweig Poetikdozentur an der Universität Salzburg, Poetikdozentur an der Universität Karlsruhe. Literaturseminare an den Universitäten Bamberg, Wien, München, Prag, Ollmütz, Ostrau, Brünn, Braunschweig, Würzburg, New York u.a.